Kahlschläge am Bergerbach

5. Birken-Vorwälder am Bergerbach

Nordöstlich des aktuellen Großkahlschlags wächst am Bachübergang (siehe Lageskizze) ein Vorwald aus jungen 1-3 m hohen Birken, die sich gegen die Konkurrenz der Schlagflurarten und gegenüber dem Wildverbiss durchgesetzt haben:

 

Auffällig ist, dass der Vorwald ausschließlich aus Birken besteht; Espen, Weiden, Vogelbeeren oder Erlen haben sich nicht angesiedelt. Vermutlich konnten sie dem Äsungsdruck des Reh- und Rotwilds nicht entkommen. Die Birken haben nicht den ganzen Kahlschlag erobern können. Weite Flächen sind baumlos – selbst der verbissresistente Ginster hat hier Schwierigkeiten, Fuß zu fassen:

 

Noch weiter bachabwärts stockt ein Birken-Vorwald, der bereits viele Jahre alt ist. Er wird von Kiefern aus den umliegenden Kiefernwäldern unterwandert:

 

Die Nationalparkverwaltung betreibt Etikettenschwindel, wenn sie diese Birken-Vorwälder den Nationalpark-Besuchern als “naturnahe Auwälder” verkaufen will. Genau dieselben Birken-Vorwälder wie am Bergerbach wachsen im östlichen Kermeter überall auf Kahlschlägen und wo das Kronendach der Kiefernwälder aufgelichtet worden ist. Birken-Vorwälder haben nichts mit “Bachauen” zu tun. Sie sind in Deutschland auch keineswegs selten oder “naturschutzfachlich hochwertig”. Auf jeder Kohleabraumhalde im Ruhrgebiet – wie z. B. der Halde Haniel in Bottrop – wachsen Birken-Vorwälder.

 

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