Fällen von Douglasien in Pafferscheid

Natur Natur sein lassen!

Die Gegenthese zu “Künstlich mehr Natur schaffen!” lautet “Natur Natur sein lassen!“. Bibelriether fasst das Konzept so zusammen:

“Die Natur ist von sich aus in der Lage, von Waldteil zu Waldteil je nach Boden und Kleinklima sehr viel ‘richtiger’ und differenzierter als es der Forstmann mit seinem begrenzten Wissen je erreichen kann, die Waldbestände in einen Urwald zurückzuentwickeln.” (ebd.)

Die Förster der Nationalparkverwaltung lehnen dieses Konzept in Zone 1b, 1c und Zone 2 ab. 2010 beklagt sogar das Komitee zur Evaluierung des Nationalparks Eifel, dass nur 40% des Nationalparks unter Prozessschutz stehen. Außerdem seien die Flächen der Zone 1a stark zerstückelt: “größere zusammenhängende Waldflächen ohne Nutzung fehlen noch” (Komitee-Bericht, S. 23).

 

Gleichzeitig lobt das Komitee aber die “Entnahme” der “nicht gebietsheimischen” Douglasie. (a. a. O., S. 24) Die “Entnahme” ist z. T. sehr kompliziert und arbeitsintensiv: Denn die vielen Samen der Douglasie verbreiten sich sehr effektiv mit dem Wind. Und so unterwandert sie ausgerechnet die trockenen und lichten Eichen- und Kieferbestände in der Zone 1a am Kermeter (siehe Nationalpark Eifel: Wald in Entwicklung – Fachtagung vom 4.-5. Mai 2006 in Monschau, S. 6 und 11) . Während der Landesbetrieb Wald-und-Holz-NRW im Ruhrgebiet 111.000 Douglasien als “neuen Star im Ruhrgebiet” und “Multitalent” künstlich anpflanzt, muss sie denselben Baum als “invasiven Neophyten” in der Eifel fällen.

Dabei ignoriert die Forstpartie bewusst “die Schäden, die am Waldboden, an Pflanzen- und Tierwelt durch Fällung und Transport der Bäume entstehen” (Bibelriether, S. 337).

 

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