Fällen von Douglasien in der Naturzone am Scheuereckriegel

Antwort von Pressesprecher Köppl

Bereits am 10. November 2015 erhalte ich per Email eine Antwort von Herrn Köppl:

Sehr geehrter Herr Adrian,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 2. November zu den Douglasien-Fällarbeiten nahe des Sauerklee-Wanderwegs bei Spiegelhütte (Gemeinde Lindberg/Landkreis Regen). Ihre Fragen möchten wir wie folgt beantworten:

Die umfangreichen Fällarbeiten waren notwendig, da die dort häufig vorkommende Douglasie als fremdländische und besonders schnell nachwachsende Baumart die natürliche Entwicklung des heimischen Mischwaldes im Nationalparkgebiet behindert hätte.
Da es sich im genannten Gebiet auf Grund des hohen Douglasien-Vorkommens absehbar um umfangreiche Fällarbeiten handeln würde, hat das beauftragte Unternehmen – aus wirtschaftlichen Gründen – für die rund 1.000 Festmeter umfassende Douglasien-Fällung einen Holzvollernter (oder „Harvester“) eingesetzt. Einen dabei in Mitleidenschaft gezogenen, kreuzenden Rückeweg hat die Nationalparkdienststelle Frauenau binnen weniger Tage wieder in Stand gesetzt (siehe Bilder im Anhang).

Im Nationalparkplan „Arten- und Biotopenschutz“ (2010) heißt es unter Punkt „6.2 Gebietsfremde Pflanzenarten (Neophyten)“ zu Maßnahmen wie dieser [siehe PDF im Anhang, S. 50f.]:

„Problemsituationen ergeben sich zum einen bei verschiedenen fremdländischen Baumarten, die früher aus forstwirtschaftlichen Gründen (Douglasie, Lärche) […] angepflanzt wurden, zum anderen durch das Eindringen von Neophyten auf vom Menschen geschaffenen und ‚gestörten‘ Flächen im Wald […]. … Schwerpunkt der Managementmaßnahmen wird [deshalb] weiterhin eine Zurücknahme (Aushieb) der fremdländischen Baumarten mit dem Schwerpunkt im Falkenstein-Rachel-Gebiet bleiben. Die Dringlichkeit ist umso größer, je verjüngungsfreundlicher die Baumart ist (v. a. Douglasie).“

Sowohl der zitierte Nationalparkplan als auch die Nationalparkverordnung sehen diese Entwicklungsvorgabe hin zu heimischen Wäldern mit Fichten, Buchen und Tannen fast wortgleich vor. Im Erweiterungsgebiet des Nationalparks kann es deshalb auch in Zukunft aus den gleichen Gründen zu weiteren, vereinzelten Douglasien-Fällungen kommen.

Abschließend erlauben wir uns bei dieser Gelegenheit, Sie freundlich darauf hinzuweisen, dass verschiedene, den Nationalpark Bayerischer Wald betreffende Äußerungen und Darstellungen auf Ihrer Website sachlich und naturschutzfachlich nicht zutreffend sind.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen aus Grafenau,

Manuel Köppl
Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die Email ist nahezu identisch mit der Presseerklärung, die Köppl tags zuvor dem Bayerwald-Boten gegeben hat: Sauerklee-Wanderweg wieder geöffnet ((Bayerwald-Bote vom 10. November 2015))

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