Stiefkind und Minderwertigkeitskomplex

Der Rachel – Stiefkind der Fachzeitschriften

Die Zeitschrift AFZ – Der Wald ist eine Fachzeitschrift für Förster. Stolz nennt sie sich selbst die “Nr. 1 für Forschung und Praxis”.1Böse Zungen sprechen spöttisch von der “BILD-Zeitung für Förster”.  In ihr erschienen nach der Natural Disturbance Conference 2013 die folgenden vier Aufsätze:2siehe Jahresinhaltsverzeichnis 2013, S. 3, Nr. 15/4,10,12,15 Kein einziger Aufsatz zeigt Fotos vom Schmuddelkind Rachel. Stattdessen das Vorzeigekind: Lusen, Lusen, Lusen.

Alle Wissenschaftler sind sich einig, dass “Störungsereignisse durch Borkenkäfer keine ‘ökologische Katastrophe’ darstellen.” Das aber scheint den Lesern der AFZ nicht so richtig klar zu sein, denn alle vier Aufsätze listen beflissen ein Argument nach dem anderen dafür auf, dass der Borkenkäfer keine “ökologische Wüste” hinterlässt. Und sie präsentieren viele Fotos einer schönen heilen Welt. Sehr beliebt sind Vorher-Nachher-Fotos:

Der AFZ-Leser möge begreifen: Alles nicht so schlimm! Im Gegenteil: “eine neue, vielfältig strukturierte Baumgeneration” wächst heran! Schau her lieber Förster! Alles schön bunt hier!

Aber die Leser der AFZ sind keine Wissenschaftler und sie sind auch keine Verwaltungsbeamten eines NLP. Die Leser der AFZ arbeiten im Wirtschaftswald. Und dort ist der Borkenkäfer tatsächlich eine “Katastrophe” und kein “Motor der Walderneuerung”. Da nützen auch die schönsten Fotos nichts:

Und was ist mit dem Stiefkind Rachel? Derselbe Befund wie in den Jahresberichten: Nur Fotos vom Lusen, kein Foto vom Rachel. In keinem einzigen Aufsatz. “Enorme Förderung der Biodiversität”? “Motor für Arten- und Strukturvielfalt”? Am Rachel?

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