Lödermann

Kritik an Frau Lödermann

Riesenkahlschlag am Hirschgespreng. Die abgestorbenen Fichten und die Jungfichten im Hintergrund stehen auf tschechischem Gebiet, die kahle Fläche mit den Stubben im Vordergrund wurde mit deutscher Gründlichkeit abgeräumt.

Ich gliedere meine Kritik in drei Abschnitte:

  1. Zustimmung zum Kompromiss
  2. Falsches Bild von der Borkenkäferbekämpfung
  3. Keine Protestaktionen gegen die Riesenkahlschläge

1. Zustimmung zum Kompromiss

Die CSU verfügte 1997 im Landtag über 120 von 204 Sitzen. ((siehe Geschichte des Bayerischen Parlaments seit 1819 – Der Landtag 1994 – 1998)) Selbst ohne die Stimmen der niederbayerischen Abgeordneten wie z. B. Helmut Brunner aus dem Stimmkreis Regen-Freyung-Grafenau hätte die CSU über eine Mehrheit verfügt. Hinzu kamen die Stimmen der SPD, die – ebenfalls mit einigen Abweichlern – für die Beschlussempfehlung votierten. Selbst wenn die 14 Abgeordneten der grünen Fraktion für die Erweiterung des NLPs waren, weil sie glaubten, ein schlechter NLP sei besser als gar keiner – es hätte ihrer Stimmen nun wahrlich nicht bedurft! Die Grünen hätten mit “Nein!” stimmen und damit ein öffentliches Zeichen setzen können. Vor dem Parlament oder der Presse hätten sie diese Ablehnung mit vielen guten Gründen verteidigen können.

2. Falsches Bild von der Borkenkäferbekämpfung

Die Grünen sind 1997 einem romantisch verklärten Bild der Borkenkäferbekämpfung aufgesessen: In diesem Bild gibt es keine mehrere hundert Hektar großen Windwürfe und Schneebrüche, wie sie im Bayerischen Wald immer wieder vorkommen. In diesem Bild streifen kleine Trupps von Waldarbeitern durch den grünen Wald, fällen den ein oder anderen Käferbaum, entrinden ihn und machen dann auf dem geschälten Baumstamm erst einmal eine zünftige Brotzeit. Das ist eine Spitzweg-Idylle, die mit der Realität nichts zu tun hat. Die grüne Landtagsfraktion scheint sich keinen externen Rat von einem Fachmann für moderne Borkenkäferbekämpfung eingeholt zu haben.

3. Keine Protestaktionen gegen die Kahlschläge

Die Grünen hatten 1997 in Bayern 6.544 Mitglieder. Der Karnevalsverein der NLP-Gegner brachte es damals auf 1.200 Mitglieder und vor denen schlotterte angeblich der gesamte Landtag des mächtigen Freistaats. Die Frage darf erlaubt sein, warum der große grüne Landesverband keine Demonstrationen gegen die Riesenkahlschläge im NLP auf die Beine stellen konnte.

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