Plenterwald von Langula

Holzernte im Plenterwald

Wenn Förster davon reden, sie würden die Bäume “einzelstammweise” ernten und Kahlschläge vermeiden, ist leider häufig Vorsicht angebracht. Im Essener Stadtwald beispielsweise stehen viele gefällte “Einzelstämme” nebeneinander und schwuppdiwupp sind Flächen von 0,3 ha kahlgeschlagen (siehe z. B.  Bombeneinschlag im Teelbruch). In Langula dagegen werden tatsächlich nur einzelne Stämme gefällt. “Der Hieb (Einschlag) wird im Plenterwald .. grundsätzlich auf den stärksten Stamm geführt.” (Fritzlar, Biehl, S. 23) Die Stubben sind nach dem Fällen häufig gar nicht sichtbar, weil rundherum bereits überall junge Buchen wachsen. Wo Altbuchen gefällt worden sind, erkennt man an den Löchern im Kronendach.

 

Die Buchen in der Unter- und Zwischenschicht nutzen den durch die Fällung entstandenen Lichtschacht und wachsen dem Licht entgegen, solange das Loch im Kronendach sich noch nicht wieder geschlossen hat: “An der Stelle des gefällten Baumes stehen .. schon jüngere, die auf ihre Chance warten und nur zu gerne den Platz einnehmen.” (Peter Wohlleben, Mein Wald – nachhaltig, sanft, wirtschaftlich, Stuttgart 2014, S. 40)

 

In einem Plenterwald wird “dauernd verwertbares starkes Holz produziert”. Deshalb spricht man von “Dauerwald“. Im gleichaltrigen Altersklassenwald “dauert es je nach Baumart 100 bis 200 Jahre, bevor Starkbäume geerntet werden können.” (Fritzlar, Biehl, S. 9) Peter Wohlleben zitiert einen Bamberger Waldbauern: “Wenn ich mit meiner Frau einmal nach New York fliegen möchte, dann verkaufe ich halt einen Baum.” (Peter Wohlleben, a. a. O., S. 40) Es wird sich dann allerdings nicht um eine Buche, sondern um einen gut gewachsenen starken Ahorn- oder Eschenbaum handeln.

 

Der oben gezeigte Kranrückezug stammt von der Firma Hohenloher-Spezialmaschinenbau HSM aus dem baden-württembergischen Neu-Kupfer. Es handelt sich um das Modell 904 F mit dem Ladekran Loglift F 91. Die Maschine wiegt unbeladen 13,4 Tonnen und kann 12 Tonnen Holz schleppen. Den in vielen Wirtschaftswäldern zu beobachtenden Vandalismus durch Rückegassen (siehe Verwüstungen am Wendgeberg) konnte ich in Langula nicht feststellen.

 

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