Fast keine Fotos von Uholka bisher im Internet

Sucht man mit Google nach Fotos vom Buchenurwald Uholka, stellt man schnell fest: Es gibt fast keine! ((siehe das Ergebnis einer Google-Suche nach großformatigen Fotos von Uholka)) Die meisten Fotos, die Google findet, stammen vom Profifotograf Thomas Stephan. Er hat 13 Fotos ins Netz gestellt: Sie haben immerhin eine Auflösung von 1.200 x 800 Pixeln, aber 13 Fotos sind nicht wirklich viel und nur 7 der 13 Fotos zeigen Innenansichten des Urwalds.

Ich finde den Befund, dass es fast keine Fotos von Buchenurwäldern im Netz gibt, erstaunlich: Denn es gibt kein Forstamt, das nicht hoch und heilig verspricht, man würde “naturnah” oder “naturgemäß” wirtschaften. Wie aber soll das gehen, wenn man nicht weiß, wie natürliche Wälder aussehen? Seit 1950 gibt es sogar eine Arbeitsgemeinschaft, die sich die “Naturgemäße Waldwirtschaft” auf ihre Fahnen geschrieben hat: die ANW. Aber es ist wie verhext! Auch auf deren Webseite – kein einziges Foto eines Buchenurwalds!

Vieles scheint im Argen zu liegen, denn 2009 ist sich die ANW eines “Mangels an Naturwaldstrukturen und daran gebunden Naturnähezeigern von Flora und Fauna in bewirtschafteten Buchenwäldern” bewusst – so zu lesen in der “Templiner Erklärung. Gefordert wird die “Ausstattung des Wirtschaftswaldes mit Naturwaldelementen”. Der Landesbetrieb Forst Brandenburg hat sich dieser Forderung gleich angeschlossen. Das Bundesamt für Naturschutz und der NABU sind sowieso dafür und sie alle haben die Templiner Erklärung unterschrieben. ((siehe Waldmedaille für Dietrich Mehl)) Solche Erklärungen kann man ja eigentlich nie genug haben.

Sonderbar nur, dass es keine Fotos über Buchenurwälder im Internet gibt. Und so weiß eigentlich niemand so recht, wie ein “Naturwald” wirklich aussieht. Ich möchte diese Wissenslücke füllen und viele Fotos vom Urwald in Uholka im Netz veröffentlichen. Deshalb zeige ich ein zweites Panoramafoto von einem Windwurf: Panoramafoto 2.

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Windwürfe in Uholka

Ich könnte jetzt davon erzählen, dass Windwürfe ganz ganz wichtig sind für den Großen Faulholz-Schwarzkäfer (Uloma culinaris) oder für das Untergetauchte Sternlebermoos (Riccia fluitans) oder den Eisvogel (Alcedo attis) ((siehe Praxishandbuch – Naturschutz im Buchenwald. Naturschutzziele und Bewirtschaftungsempfehlungen für reife Buchenwälder Nordostdeutschlands. Hrsg. Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft Brandenburg, 2015, S. 136 f.)) Das tue ich nicht.

Windwurf im Buchenurwald Uholka (HD-Qualität, 1.920 x 1.280 Pixel, 3,2 MB) ((Hier geht es zum Download desselben Fotos in Ultra-HD-Qualität (3.840 x 2.560 Pixel, 9,7 MB) ))

Für mich sind Windwürfe in allererster Linie eines: Sie sind schön. Von dem oben fotografierten Windwurf war ich so fasziniert, dass ich ihn gleich dreimal besucht habe. Jedes Mal zog er mich erneut in seinen Bann. Wäre ich ein Maler wie beispielsweise der von mir sehr verehrte Frederic Edwin Church, ich hätte meine Staffelei ausgepackt und die umgeworfenen Buchen gemalt. ((siehe z. B. sein Bild Storm in the Mountains von 1847)) Aber ich bin leider kein Maler – dafür aber bin ich Fotograf. Und deswegen eröffne ich heute eine Serie von Fotos, die Windwürfe im Urwald Uholka in sehr hoher Auflösung und sehr hoher jpg-Qualität zeigen. Hier geht es zum Artikel: Windwürfe im Buchenurwald Uholka.

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Hotel “Silberparadies”

Es gibt in der Nähe des Buchen-Urwalds von Uholka keine Hotels, keine Ferienhäuser, keine Pensionen, keine Campingplätze. Und natürlich auch keine Restaurants, Imbisse, Cafés oder Eisdielen. Nichts! Nicht einmal eine Straße führt dorthin – nur eine Schlaglochpiste, die nur ganz ganz langsam und sehr sehr vorsichtig befahren werden kann. Seit kurzem gibt es allerdings eine Ausnahme. Hier geht es zu meinem Artikel über meine Unterkunft am Ende der Welt: Hotel “Silberparadies”.

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Buchenurwald Uholka in der Ukraine

Blick vom Tschur (850 m) ((Der Felsen Tschur liegt nur wenige Meter entfernt von der Karstbrücke (Карстовий міст). Diese ist auf Google-Maps eingezeichnet.)) in das Tal Mala Uholka (Мала Уголька); die Wälder im Vordergrund gehören zum Urwald ((die auf dem Felsen rechts wachsende Kronwickenart Securigera elegans steht auf der Roten Liste der Ukraine; siehe Brändli, U.-B.; Dowhanytsch, J. (Red.) 2003: Urwälder im Zentrum Europas. Ein Naturführer durch das Karpaten-Biosphärenreservat in der Ukraine. Birmensdorf, Eidgenössische Forschungsanstalt WSL; Rachiw, Karpaten-Biosphärenreservat. Bern, Stuttgart, Wien, Haupt, S. 96))

Es ist “der größte zusammenhängende Buchen-Urwald Europas”. ((a. a. O., S. 76)) 8.500 ha umfasst das Reservat “Uholka-Schyrokyj Luh” und es liegt in der Ukraine. Ich war eine Woche dort und es war einfach sensationell.

Nichts, aber auch wirklich gar nichts, was ich in Deutschland an Buchenwäldern gesehen habe – und ich habe weiß Gott viel gesehen -, kommt auch entfernt an die Schönheit von Uholka heran. Nicht der Kellerwald, nicht Serrahn, nicht Grumsin, nicht der Faule Ort, nicht die Heiligen Hallen, nicht die Insel Vilm, nicht die Brunnstube – alles das verblasst gegenüber Uholka.

In den kommenden Wochen und Monaten werde ich nur noch über diesen Urwald schreiben.

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