Reiseimpressionen aus dem Nationalpark Schwarzwald

Anti-Nationalpark-Plakat an einem Bauernhof nahe Kaltenbrunn im Oktober 2015

Nach einem ersten Versuch im April, der an Sturm, Nebel und Schneegestöber gescheitert war, habe ich im Oktober ein zweites Mal den NLP Schwarzwald besucht. Dieses Mal hatte ich mehr Erfolg. Fünf Tage lang bin ich durch den NLP gewandert. Für ausführliche Fotoreportagen fehlt mir momentan leider die Zeit. Deshalb möchte ich in diesem Beitrag zunächst ganz allgemeine Reiseimpressionen schildern. Weiterlesen

Bonde betreibt Geschichtsklitterung

Am 2. Oktober 2015 besuchte Alexander Bonde den Steigerwald. Bonde ist Mitglied der Grünen und Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg. In dieser Funktion war er verantwortlich für die Einrichtung des NLPs Schwarzwald am 1. Januar 2014.

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Glaubt man Bonde, dann war die Einrichtung des NLPs eine beispiellose Erfolgsgeschichte: Ängste von Anwohnern wurden ernst genommen, Skeptiker überzeugt und Mehrheiten gewonnen. Ich behaupte, Bonde betreibt Schönfärberei und Geschichtsklitterung. In Wirklichkeit war alles ganz anders. Weiterlesen

Berichte über NLP Schwarzwald müssen ausfallen

Mein Besuch im NLP Schwarzwald in der ersten Aprilwoche war ein Fiasko. Erst wütete Orkan Niklas, dann fiel Schnee. Die Räumfahrzeuge kamen mit den Schneemassen kaum nach. Fahrspuren vereisten. Räder von Lastwagen drehten durch. Laster lagen im Straßengraben oder standen quer über der Fahrbahn. Zusätzlich zum Schneegestöber verhinderte Nebel in den Hochlagen die Sicht. Autos fuhren nur noch Schritttempo. Das folgende Video entstand auf der Schwarzwaldhochstraße in unmittelbarer Nähe des Naturschutzzentrums Ruhestein:

 

 

In der zweiten Aprilwoche war ich im NLP Bayerischer Wald und dort hatte ich mehr Glück: Weiterlesen

Brief von Dr. Schlund, Leiter des NLPs Schwarzwald

Bereits im vergangenen Jahr hatte ich einen Briefwechsel mit Herrn Dr. Schlund, einem der beiden Leiter des neu gegründeten NLP Schwarzwald. Anlässlich der Veröffentlichung der Gebietsgliederung am 4. Februar 2015 ((siehe Drei Zonen abgesteckt: Rat beschließt erste Gliederung des Nationalparks Schwarzwald, Pressemitteilung vom 4. Februar 2015)) dokumentiere ich diesen Briefwechsel und nehme kritisch Stellung zum Brief von Herrn Dr. Schlund. Ich stehe dem Entwicklungsnationalpark mit großer Skepsis gegenüber: Brief von Dr. Schlund.

Försterparadies Nationalpark Schwarzwald?

Wenn Sie meinen, der Naturschutz habe heute mit der Eröffnung des Nationalparks Schwarzwald einen großen Sieg errungen, sollten Sie sich diese Seite auf der offiziellen Homepage des Nationalparks durchlesen. Sie heißt ganz offiziell und unverblümt: Holzeinschlag. Ich habe die große Sorge, dass es dort genauso zugehen wird wie in der Eifel und im Harz: Heerscharen von Forstwirten – im Nationalpark Harz sind es über 100 – werden in riesigen Entwicklungs- und Managementzonen den Wald  “umbauen”, die “Strukturvielfalt fördern” und mit “phytosanitären” Großkahlschlägen Borkenkäferkalamitäten “sanieren”. Sie werden Fichten fällen: 10.000nde von Festmetern jedes Jahr wie in der Eifel und im Harz. 30 Jahre lang.

Schauen Sie sich bitte auf der Homepage des Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald  die Abbildung zur Zonierung an: Die Kernzone ist winzig im Vergleich zur Entwicklungs- und Managementzone. Schon mit dieser Grafik scheint man vor den Förstern und ihrem “Managementplan” zu kapitulieren. Wenn mein Alptraum wahr wird, werden die Naturschutzverbände auch dort zu den Holzeinschlägen schweigen, wie sie es in der Eifel oder im Harz tun. Der Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald wird sämtliche Kahlschläge und Holzeinschläge abnicken wie es auch der Freundeskreis Nationalpark Eifel gemacht hat. Viele Aktive, die jahrelang für den Nationalpark gekämpft haben, werden längst im Altenpflegeheim sein, da werden im NP Schwarzwald immer noch die Harvester Großkahlschläge in den Entwicklungszonen machen.

Kahlschlag im NP Eifel am Wüstebach, Oktober 2013