Über die Verachtung des Massentourismus

Vor einem Jahr schrieb ich eine Artikelserie zum Nationalpark Berchtesgaden. Ich spuckte Gift und Galle: “Touristenautobahn”, “Massentourismus” “Rummelplatz”, “Massenabfertigung”, “Räuberhöhle”, “Zirkus”, “völlig überlaufen”, “ruiniert”. Ich war “schockiert” und “angeekelt” und schrieb voller Abscheu “Protestbriefe” an diejenigen, die ich für diesen “rundum verkorksten” Urlaub verantwortlich hielt.

Ein halbes Jahr später habe ich das Buch Die Welt im Selfie – Eine Besichtigung des touristischen Zeitalters von Marco d’Eramo gelesen. Er schrieb, als würde er mich und meine Verachtung des Massentourismus persönlich kennen:

“Touristenbashing scheint der populärste Sport auf unserem Planeten zu sein – und zwar nach Strich und Faden. […] Die Touristen finden immer jemanden, der mehr Tourist ist als sie selber und den sie verabscheuen können.”

Ich fühlte mich ertappt und entlarvt. Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Über die Verachtung des Massentourismus – Eine Selbstkritik mithilfe des Buches „Die Welt im Selfie“ von Marco d’Eramo.

Naturzerstörung durch den Neubau der Jennerbahn

Naturzerstörung ist nicht das Werk anonymer Mächte. Schuld ist auch nicht “der” Tourismus, “die” Wirtschaft oder “die” Politik. Naturzerstörung ist immer die Folge ganz konkreter Entscheidungen von ganz konkreten Personen. Bei der Naturzerstörung durch den den Neubau der Jennerbahn zählen zu den verantwortlichen Personen Hannes Rasp, Bürgermeister von Schönau, Peter Hettegger, Multimillionär aus Österreich, und Ilse Aigner, Bayerns Wirtschaftsministerin. Ich erzähle ausführlich die Vorgeschichte des Neubaus und die sonderbare Finanzierung durch staatliche Subventionen und Millionen-Kredite, für deren Tilgung man bei den spärlichen Gewinnen der Jennerbahn Jahrhunderte braucht. Hier geht es zu meinem Artikel: Naturzerstörung durch den Neubau der Jennerbahn.

Rummelplatz Nationalpark Berchtesgaden

Im Berchtesgadener Land zählte man 2016 3,6 Millionen Übernachtungen. Das macht 10.000 Gäste pro Tag. Und die strömen zu Tausenden in den Nationalpark – und zwar nicht nur zum Königssee. Sie überfluten auch das Klausbach-, Wimbach- und Schapbachtal. Vom Massentourismus war ich angeekelt.

Ich habe drei Protestbriefe geschrieben: an den Leiter des Nationalparks, an die Geschäftsführerin der Berchtesgadener Land Tourismus GmbH und an die Tourist-Information Ramsau. Außerdem dokumentiere ich den Zirkus am Königssee mit zahlreichen Fotos. Hier geht es zum Artikel: Massenabfertigung am Königssee.