Pfingststurm Ela im Lührmannwald in Essen

Das folgende Panoramafoto zeigt einen Teil des Lührmannwalds in Essen nach dem Pfingststurm “Ela”. Das hochauflösende Panoramafoto ist 4,3 MB groß. Die Auflösung beträgt 3.375 x 1.200 Pixel. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Foto und wählen dann “Link in neuem Fenster öffnen”. Dann öffnet sich das Panorama. Klicken Sie mit der Lupe auf das Bild, wählen Sie mit F11 die Vollbildansicht und scrollen Sie mit den vertikalen und horizontalen Bildlaufleisten in dem Panorama herum.

Panoramafoto des Lührmannwalds

 

Spontan erschrickt man angesichts solcher Fotos: “Das ist ja eine Katastrophe!” In der Tat wird es eine Katastrophe, wenn ab Herbst hier wie angekündigt die Motorsägen kreischen und das Forstamt von Grün-und-Gruga “aufräumt”. Wenn man aber Natur Natur sein ließe und dem Wald einfach Zeit zur Regeneration gäbe, könnte hier ein Urwald der Zukunft entstehen. Dass das kein Utopie ist, beweist der Urwald vor den Toren der Stadt in Saarbrücken.

Hier geht es zu meiner Dokumentation über den Pfingststurm Ela im Lührmannwald.

Pfingststurm Ela an der Korte Klippe in Essen

Der Anblick ist spektakulär: überall abgebrochene und umgeworfene Bäume. Hektargroße Windwurfflächen. Die Parkplatz am Jagdhaus Schellenberg in Essen-Heisingen sind zu einem Ausflugstipp geworden: Die Leute sind sprachlos und machen Fotos mit ihren Smartphones.

Ich zeige Ihnen die Folgen des Pfingssturms mit zahlreichen hochauflösenden Fotos. Das Konzept des Erholungs-Dauerwalds von Dubbel trägt meiner Ansicht nach eine Mitschuld an den Schäden: Pfingststurm Ela an der Korte Klippe in Essen.

Pfingststurm “Ela” an der Korte Klippe

In dem Wald an der Korte Klippe in Essen-Heisingen wurden in den vergangenen Jahren von Grün-und-Gruga zahlreiche Altbäume gefällt (siehe “Waldpflege im Baldeney-Wald). Zwischen den Bäumen entstanden große Lichtungen: Auf dem Foto können Sie im Vordergrund abgeknickte Fingerhutpflanzen mit den typischen roten Blüten sehen – ein klassischer Bewohner von Waldlichtungen. Rechts neben dem Hochstubben in der Bildmitte sehen Sie die roten Früchte des Roten Holunder – ebenfalls eine Pionierpflanze auf freigeschlagenen Flächen im Wald.

Durch die Baumfällungen erhöht sich die Windbelastung im Kronenraum. Die Kronen können sich nicht mehr gegenseitig Deckung geben:

“Die Analyse von Sturmschäden von 1990 in Hessen (Winterhoff et al. 1995) ergab, dass bei den Buchenbeständen 47% der Schadflächen auf Bestände entfiel, die ein bis zwei Jahre vor dem Orkan durchforstet worden waren.” (Röhrig, Waldbau auf ökologischer Grundlage, 7. Auflage 2006, S. 250)

Pfingststurm “Ela” am Essener Schleifkottenweg

Am 27. Februar 2014 berichtete ich über neue Abholzungen am Essener Schleifkottenweg. Es wurden so viele Bäume gefällt und die Empörung der Anwohner war so groß, dass sich die neue Bürgerinitiative “Waldschutz Essen” gründete.

Grün-und-Gruga begründet das Fällen der alten Bäume seit Jahren folgendermaßen: “Der  Umbau  der  Wälder  hin  zu  strukturreichen  Laubmischwäldern  muss  deshalb, auch als Risikovorsorge im Klimawandel, weiter vorangetrieben werden” (Jahresprogramm 2015 von Grün-und-Gruga, S. 2, Hervorhebungen von mir). Pfingststurm “Ela” hat den Blödsinn dieser “Risikovorsorge” aufgedeckt:

 

 

Klicken Sie auf den folgenden Link, um sich das 195°-Panorama des Wäldchens am Schleifkottenweg als Vollbild anzuschauen: Panorama Schleifkottenweg. Klicken Sie bitte noch zusätzlich die Taste “F11”, um das Panorama als Vollbild zu sehen. Da das Panorama 13,8 MB groß ist, kann das Laden etwas dauern.

Zur Fingerhut-Blüte in den Schellenberger Wald

“Es ist eine kleine Sensation!” Bernd Schmidt-Knop, Leiter von Grün-und-Gruga, und Roland Haering, Leiter des Forstamts, strahlen in die Fotoapparate. Grün-und-Gruga hat zum Pressetermin in den Schellenberger Wald nach Essen-Heisingen eingeladen. “Normalerweise blüht der Rote Fingerhut nur auf den großen Kahlschlägen im Nationalpark Eifel oder Harz. Seit diesem Jahr blüht er auch im Schellenberger Wald!” Stolz führen Schmidt-Knop und Häring die Journalisten zu einer großen Gruppe der Pflanzen mit den schönen roten Blüten.

 

“Das Erholungsdauerwald-Konzept von Professor Dubbel funktioniert! Mit den naturfernen Buchenmonokulturen ist Schluss! Seit wir hier die Hälfte der 200 Jahre alten Buchen gefällt haben, explodiert die Artenvielfalt!” freut sich Schmidt-Knop. Und sein Kollege Haering ergänzt: “Viele Arten, die auf der Roten Liste stehen, wachsen jetzt hier: Holunder, Brennnesseln, Springkraut, Adlerfarn, Brombeeren und sogar der vom Aussterben bedrohte Große Sauerampfer!” (siehe Rückkehr des Fingerhuts, WAZ vom 31. Mai 2014)

Grün-und-Gruga ist beleidigt

Am 12. Mai 2014 hatte ich dem Leiter der Abteilung Waldungen und Baumpflege bei Grün-und-Gruga Essen, Herrn Häring, einen Brief geschrieben und ihn um 2 Auskünfte gebeten:

  • Welcher Umsatzerlös wurde mit dem Verkauf der 6.366 m3 Holz erzielt, die im Wirtschaftsjahr 2014 eingeschlagen wurden?
  • Wie hoch waren die Personalkosten für Forstwirte, Forstrevierleiter und Forstverwaltungsbeamte, die mit dieser Holzernte verbunden waren?

Meine Vermutung ist, dass das Forstamt von Grün-und-Gruga notorisch defizitär ist. Wilhelm Bode hat ähnliches für den Landesbetrieb Wald-und-Holz festgestellt (siehe Das NRW-Bürgerwaldkonzept, S. 278 ff.). Ich hatte um eine Antwort bis zum 31. Mai 2014 gebeten.

Stattdessen erhalte ich am 28. Mai 2014 folgendes Schreiben vom obersten Chef, Herrn Schmidt-Knop. Er ist “beleidigt” wegen der “billigen Polemik” in meinem Beitrag Informationsveranstaltung mit Förstern. Weiterlesen

“Kleine Kahlschläge” – Frau Kehl klärt auf

Frau Kehl ist hauptamtliche Natur- und Landschaftsschützerin. Sie arbeitet im Dezernat 51 der Bezirksregierung Düsseldorf.

 

In einem Brief vom 6. Februar 2014 klärt sie die Bürgerin Roswitha Krause auf, die über die Baumfällungen von Grün-und-Gruga-Essen empört ist :

“Bei der forstwirtschaftlichen Betriebsart des Femelschlags werden im Wald unregelmäßig verteilte kleiner Parzellen festgelegt (Femelschläge). An diesen Stellen werden erst nur Gruppen von Bäumen gefällt. Dann werden nach und nach die Parzellen radial erweitert, bis zuletzt durch die Entfernung der letzten Altbäume zwischen den Parzellen eine geschlossene Fläche entsteht. Durch den langsam gesteigerten Lichteinfall unter dem Kronendach wird eine natürliche Verjüngung ermöglicht, so dass Bäume aller Altersstufen kleinflächig vermischt sind.

Diese Art der Bewirtschaftung hat den Vorteil, dass durch die kleinen Parzellen unterschiedlicher Altersstadien ein hoher Strukturreichtum auf kleinerem Raum gegeben ist. Die kleinen Kahlschlagsflächen mit Naturverjüngung und auch die sich ausbildenden Übergangsbereiche (Säume) können Ersatzhabitate für selten gewordene (Tier-) Arten sein, die an diese relativ seltenen Saumbiotope und an Biotope jüngerer Sukzessionsstadien angepasst sind.”

An der Graf-Zeppelin-Straße in Essen-Kettwig hat Forstrevierleiter Wuttke die kleine Parzelle, in der er im März 2013 eine Gruppe von alten Buchen gefällt hatte, in vorbildlicher Weise radial erweitert.

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Fällungsstopp im Lührmannwald?

Die WAZ berichtet am 14. Mai 2014 ausführlich über die Informationsveranstaltung vom 12. Mai (siehe voriger Beitrag). Der Zeitungsbericht trägt die Überschrift: Stadt Essen fällt vorerst keine Bäume mehr auf der Margarethenhöhe.

Panzerübungsplatz Lührmannwald

Im Umweltausschuss der Stadt Essen wurde am 13. Mai 2014 über den Wirtschaftsplan 2015 von Grün-und-Gruga abgestimmt, der das Gegenteil aussagt. In der Anlage zum Wirtschaftsplan 2015 steht auf Seite 3 klipp und klar: Im Stadtbezirk III sind 600 m3 Holz zur Fällung vorgesehen (siehe Anlage zum Wirtschaftsplan 2015). Das Wirtschaftsjahr 2015 beginnt am 1. Oktober 2014. Sogar der Ortstermin mit dem Förster steht schon fest: 25. August 2014 am Parkplatz Külshammerweg/Ecke Lührmannstraße (siehe Waldpflegemaßnahmen gemäß Wirtschaftsplan 2015 im Stadtbezirk III). Der Termin wurde auf Wunsch der Bezirksvertretung von ursprünglich geplanten 15 Uhr auf 17 Uhr verlegt (siehe Protokoll vom 20. März 2014).

Die Tagesordnung der Sitzung des Umweltausschusses und sämtliche Vorlagen zum Download finden Sie im Ratsinformationssystem der Stadt Essen: Tagesordnung.

Auch der WAZ-Artikel vom 6. Mai 2014 über die Initiative Waldschutz ist lesenswert: Bürger schließen sich zur Initiative Waldschutz zusammen.