Depressionsfalle Lührmannwald

Waldruine als Altholzinsel

Im Süden des Waldes steht an der mit einem roten Pfeil markierten Stelle ein Grüppchen von sogenannten Habitatbäumen, fein säuberlich markiert mit einem in die Rinde eingeritzten “H”.

Karte_HabitatOrt der sogenannten “Altholzinsel”, Quelle: Google Maps

Der Anblick treibt einem die Tränen in die Augen. Das halbe Dutzend Bäume stellt den kümmerlichen Rest eines alten Buchenwalds dar. Überall dicke Stubben, die erahnen lassen, wie dicht die Bäume einmal gestanden haben müssen. Bis auf diese Überhälter sind alle alten Buchen gefällt worden. Um die Bäume herum wieder Berge von Kronenabfall von den aktuellen Fällungen. So sieht “nachhaltige” Waldwirtschaft aus, die angeblich sämtliche Naturschutzfunktionen erfüllt! Diese Insel armseliger Baumruinen soll in einem Meer von ausgemergelten Jungbäumen Lebensraum sein für Schwarzspecht und Eremit.

 

Der Boden um die Bäume herum ist verdichtet, degradiert und humuslos.

 

Hier spielen regelmäßig Kinder aus der nahegelegenen Grundschule.

 

Man reibt sich verwundert die Augen: Kinder spielen ausgerechnet unter Habitatbäumen? Ein Stück aus dem Tollhaus! Bäume mit offenen Großhöhlen, Druckzwieseln, abgebrochenen Ästen und Schleimfluss, schief und krumm gewachsen mit bruchgefährdeten Starkästen als Kinderspielplatz! Bäume, die laut Grün-und-Gruga ein großes Sicherheitsrisiko darstellen. Sonst fällt man gerade solche Bäume an Straßen und Wanderwegen –  immer mit dem Hinweis, dass man sie aus “Verkehrssicherungsgründen” entfernen müsse. Der Gesetzgeber verpflichte angeblich dazu (zu dieser irrigen Annahme vergleiche Rechtliche Vorschriften zur Verkehrssicherung)! Aber ausgerechnet hier zeichnet man sie als Habitatbäume aus! Eine Altholzinsel als Kinderspielplatz!

 

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