Totalreservat Schattiner Zuschlag

Wildverbiss im Schattiner Zuschlag

Der Schattiner Zuschlag hat ein großes Rehwildproblem. Die natürliche Verjüngung wird vollständig verbissen:

 

Das ist keine neue Erkenntnis von mir, sondern es ist auch dem Lübecker Forstamt bekannt. Wissenschaftlich wurde es bereits im Abchlussbericht 2008 von Hermann Ellenberg, Andreas Fichtner und Jeanine Wagner untersucht (Abschlussbericht, S. 162 – 183).

Die folgende Tabelle gibt die Anzahl junger Bäume – geordnet nach deren Größe – pro ha an:

Größe (cm)Anzahl (Jungbäume / ha)
0-2024.000
20-4033,9
40-8022,8
80-1605,5
160-3200,2

aus: Abschlussbericht, S. 172

Das Ergebnis ist schockierend: Von ursprünglich 24.000 Jungbäumen pro ha kommt nicht ein einziger Baum durch.

Die nächste Tabelle schlüsselt den Prozentanteil der verbissenen Bäume nach den 6 häufigsten Baumarten und der Höhe der Jungbäume auf auf:

Baum0-20 cm20-40 cm40-80 cm80-160 cm160-320 cm
Buche2540826617
Esche18100100
Berahorn449294054
Eiche2475
Hainbuche238884680
Kirsche925

aus: Abschlussbericht, S. 176

Ein Strich bedeutet, dass keine Bäume gefunden wurden: Es gibt also beispielsweise keine Jungeichen oder -kirschen, die 40-320 cm groß sind. “Beide  Arten  gehören  zu  den beliebtesten Verbisspflanzen beim Rehwild” (Abschlussbericht, S. 174). Weitere Lieblingsarten sind Ulme, Esche, Ahorne und Eberesche. Die Buche dagegen ist bei Rehen nicht so beliebt.

Ellenberg, Fichtner und Wagner betonen ausdrücklich, dass die mangelnde Verjüngung nur bei 3 Bäumen an der Dunkelheit der Lübecker Wälder liegt: Eiche, Birke und Kiefer. Diese Bäume brauchen viel Licht. Berg-, Spitz- und Feldahorn, Eberesche, Hainbuche, Bergulme und Kirsche könnten jedoch sehr wohl aufwachsen. Das beweisen die Flächen, die gezäunt waren (Abschlussbericht S. 180).

Konsequenterweise wird im Süden des Schattiner Zuschlags eine Lichtung mit Eichen wiederaufgeforstet, die durch einen Schutzzaun vor Wild geschützt werden:

 

 

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