Umweltministerien zu Kahlschlägen

Brief an Stefan Wenzel zu den Kahlschlägen

Am 6. Februar 2015 sende ich per Einschreiben einen zweiten Brief an Umweltminister Wenzel:

Drei Fragen zu den Kahlschlägen im Nationalpark Harz

Sehr geehrter Herr Wenzel!
Seit einem Jahr beschäftige ich mit den riesigen Kahlschlägen im Nationalpark Harz und habe in diesem Zusammenhang drei Fragen an Sie:

1.
Weder in dem Gesetz über den Nationalpark „Harz (Sachsen-Anhalt)“ noch im aktuellen Nationalparkplan finde ich einen Paragraphen bzw. einen Satz, der Kahlschläge erlaubt oder gar fordert. So wurden nach den Windwürfen durch Kyrill 2007 riesige Flächen von Fichtenwäldern kahlgeschlagen bzw. geräumt, wie die Nationalparkverwaltung sagt. Ich habe den Eindruck, dass dies in einem rechtsfreien Raum geschieht. Deshalb meine Frage: Aufgrund welches Paragraphen finden die Räumungen von Windwürfen bzw. Kahlschläge wegen Borkenkäferbefall in der Naturentwicklungszone des Nationalparks statt?

2.
Herr Dr. Knoll von der Parkverwaltung hat mir mitgeteilt, dass die einzelnen Kahlschläge im Nationalpark weder mit den beiden Beiräten noch der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt abgestimmt werden. Das bedeutet, dass die Verwaltung selbst bestimmen kann, welche Flächen kahlgeschlagen werden, ohne dass sie irgendjemanden darüber Rechenschaft ablegen muss. Knoll spricht nur von „allgemeinen Vorgaben“, die abgesprochen wären. Deshalb meine Frage: Wer kontrolliert, ob die einzelnen Kahlschläge z. B. am Oberen Meineckenberg oder am Dreisageblocksberg rechtens und angemessen sind?

Plessenburg_Kahlschlaege

3.
Ich habe die Befürchtung, dass im Umweltministerium niemand über das erschütternde Ausmaß der Kahlschläge im Nationalpark Harz informiert ist (siehe meine Karte im Anhang: Die hellen Flächen sind alles Kahlschläge). Deshalb meine Frage: Verfügt das Umweltministerium über genaue Zahlen zu den jährlich wegen Borkenkäferbefall, Schneebruch oder Windwürfen geräumten Flächen in der Naturentwicklungszone und der Borkenkäfersicherheitszone? Wenn ja, bitte ich Sie, mir diese im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes zukommen zu lassen.

Ich freue mich auf Ihre Antwort bis zum 13. März 2015.
Mit freundlichen Grüßen

 

Mein Einschreiben ist am 7. Februar 2015 im Ministerium eingegangen: Sendungsnummer RA 4325 0212 9DE. Am 20. April rufe ich beim Umweltministerium an. Frau Antonietta Kellermann, die Leiterin des Ministerbüros, bestätigt den Eingang meiner zwei Einschreiben und nennt mir die Tagebuchnummer: 14.842. Die Briefe seien an die zuständigen Beamten weitergeleitet worden. Es sei merkwürdig, dass diese sich noch nicht bei mir gemeldet hätten. Ich habe immer noch keine Antwort bekommen.

 

Brief an den Umweltminister Sachsen-Anhalts Dr. Hermann Aeikens zu den Kahlschlägen

Umweltminister von Sachsen-Anhalt ist Dr. Hermann Aeikens von der CDU. Er ist verantwortlich für den östlichen Teil des NLP. An ihn geht ebenfalls am 6. Februar 2015 ein beinahe gleichlautendes Schreiben.

 

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