Schneelochweg im Sommer 2014

Mittlerer Abschnitt

Im mittleren Abschnitt lichtet sich der Forst. An den toten Bäumen sind die Äste und viele Kronen abgebrochen. Die Borke ist abgeblättert und das nackte helle Holz liegt frei. Der ehemals breite und mit Steinplatten befestigte Schneelochweg ist mitunter schwer zu erkennen. Er ist an vielen Stellen stark vernässt und mit einer knöcheltiefen Schicht aus Torfmoosen (Sphagnum) zugewuchert. Nach Regenfällen wird der Weg zum Bach.

Je höher man ansteigt, umso lichter stehen die toten Fichten und umso mehr Fichten wurden umgeworfen. Das sind ideale Bedingungen für das Wollige Reitgras (Calamagrostis villosa), das den Waldboden ganz dicht und fast kniehoch bedeckt. Diese Pflanze ist so typisch für diesen Standort, dass sie der dort lebenden Waldgesellschaft ihren Namen gegeben hat: Reitgras-Fichtenwald (Calamagrostio villosae-Piceetum).

Der Fingerhut blüht vereinzelt. Dagegen fehlt das Schmalblättrige Weidenröschen (Epilobium angustifolium), eine typische Pionierpflanze auf Waldlichtungen, deren Samen überall vom Wind verbreitet werden: Sie ist eine “begehrte Futterpflanze” von Rothirschen und gilt als “guter Indikator für die Intensität des Verbissdrucks” (siehe Schalenwildmanagement im Nationalpark Bayerischer Wald, S. 7).

Es fällt auf, dass die Fichtenverjüngung nicht gleichmäßig ist: An manchen Standorten stehen viele kleine Fichten, an anderen gar keine (“patchyness”). Das ist aus Untersuchungen im Nationalpark Bayerischer Wald bekannt: “Flächen mit dichter Verjüngung wechseln sich mit solchen mit geringer Verjüngung ab.” (Anton Fischer, Ungelenkte Waldentwicklung nach Sturmwurf und Borkenkäferbefall, Folie 15) Die Ursache dafür ist, dass die Standorte in einer Waldruine nach Borkenkäferbefall abwechslungsreich und unterschiedlich sind: Vergraste Standorte behindern das Wachstum der kleinen Fichten, totholzreiche Standorte fördern es (ebd., Folie 11).

Hier ist ein Panoramafoto vom zusammengebrochenen Fichtenforst im mittleren Abschnitt des Schneelochwegs.

Schneeloch_Panorama_1200

Das hochauflösende Panoramafoto ist 3,1 MB groß. Die Auflösung beträgt 3.140 x 1.200 Pixel. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Foto und wählen dann “Link in neuem Fenster öffnen”. Dann öffnet sich das Panorama. Klicken Sie mit der Lupe auf das Bild, wählen Sie mit F11 die Vollbildansicht und scrollen Sie mit den vertikalen und horizontalen Bildlaufleisten in dem Panorama herum.

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Bis zum Ende des mittleren Abschnitts hatte ich keine Probleme, den Weg zu finden. Erst nach den Granitplatten über den Kellbeckbach und dem Eintritt in den Brockenurwald verlor ich die Orientierung und geriet in sehr brenzlige Situationen.

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